Problematische Hunde gibt es nicht nur bei den großen Rassen, sondern auch sehr viel bei den kleinen Rassen. Malteser, Yorkshire-Terrier, Shih Tzu, Papillon, Havaneser, Pekingese oder Chihuahua, um nur ein paar Vertreter der Rassen zu nennen. All das sind Rassen bei denen nicht selten auf eine gute Erziehung verzichtet wird. Mit Argumenten wie, „Der muss doch kein Sitz können.“, „Nein, Platz brauch der nicht.“, „Fuß laufen, wozu der kann doch laufen wo er/sie möchte!“, „Es ist doch ein kleiner Hund, der braucht das doch nicht!“, wird die mangelnde Bereitschaft zur Erziehung gerechtfertigt.
Es sind aber nicht selten gerade die, die bei Hundebegegnungen schon fast eskalieren und Konflikte provozieren. Der eigene Hund nimmt diese Provokation unter Umständen gerne an.
Und dann?
Werden sie fast immer hoch genommen und einer selbst wird darauf aufmerksam gemacht, was man da für einen gefährlichen Hund hätte! Aber jetzt verrate ich Dir etwas womit Du im Leben nicht gerechnet hast!!!
!!!Achtung!!!!
Auch diese Rassen sind Hunde, tada! Wahnsinn oder!? Bedeutet man kann sie auch genau so behandeln! Auch kommunizieren sie mit anderen Hunden, so fern sie es noch können, wie Hunde! Sie imponieren und provozieren, und das nicht gerade selten! Haben sie doch oft das Ego eines Rottweilers in der Verpackung eines z.B. Chihuahuas und trotzdem sehen das viele Halter solcher Rassen einfach nicht. Nicht alle sind so, zum Glück, aber eben sehr viele. Oft kommen sie im Nachhinein und wollen ihren Hund erziehen, weil sie merken, es läuft nicht so rund und stellen fest: „Ich haben einen Toy-Rambo!“ Besser spät als nie!
Das Halter von kleinen Rassen auch ihre ganz eigenen Probleme bei Begegnungen haben können, dazu komme ich ein anderes Mal!
Aber wenn hier von Anfang an dem Mini-Raubtier die entsprechende Erziehung zu Teil gekommen wäre, gäbe es das eine oder andere Problem sehr wahrscheinlich gar nicht. Aber das hier ist nur ein Beispiel für das generellen Probleme in der Hundeerziehung. Wir wollen keine Konflikte und wir wollen keine Grenzen mehr setzen – ist doch unser geliebter Hund mehr als nur ein Hund. Unsere ganze Gesellschaft ist auf Leistungsdruck und auf viele Konflikte ausgelegt, nicht selten mit dem inneren Schweinehund. Also warum soll ich mit meinem geliebten Hund den so „hart“ umgehen!? Leider ist es diese Einstellung genau die, die zu der wachsenden Population des „Problemhundes“ führt.
Konsequente zielgerichtete Erziehung mit Grenzen hat nichts mit sinnloser Härte oder Gewalt zu tun, warum das oft so aufgenommen wird, ist mir hier und da ein Rätsel. Meine Meinung ist, dass es zum sehr großen Teil mit der ach so modernen Hundeerziehung zu tun hat. In der wird den Hundehaltern suggeriert, dass eine Erziehung komplett ohne Maßregelungen funktioniert! Nur komisch, dass es bei dem Urvater – dem Wolf, der ja immer wieder gerne als Beispiel herangezogen wird, das anders abläuft!
Aber vielleicht sollte man ihn einfach mal auf einen Lehrgang zu einem der Trainer schicken, die es besser können als er selbst, dann begreift vielleicht auch er endlich was er da so viele Jahrtausende falsch gemacht hat.
In diesen Sinne
Dein Jens von Canin Aktiv Hundeausbildung
Genau auf den Punkt gebracht.